Bunt und vielfältig - Fasching in den Gemeinden der Pfarrei
Kirche und Fasching sind keine Gegensätze. Dies zeigt ein Streifzug durch das Faschingstreiben in den Pfarrsälen, Kirchenschiffen und auch außerhalb der Kirchenmauern der Pfarrgemeinden von Heiliger Sebastian. Es wird dabei deutlich, dass die Katholiken das Feiern im Blut haben.
In Pfarrsaal von St. Michael in Dannstadt nahm schon am 3. Februar das närrische Treiben mit einer Faschingssitzung seinen Lauf. Den kostümiert erschienenen Gästen wurde ein buntes karnevalistisches Programm mit Redebeiträgen und viel Faschingsmusik geboten. „Uns war es wichtig, dass die Besucher viel mitsingen können, sodass wir Liedblätter vorbereiteten,“ erzählte Guntram Welsch vom Organisationsteam zur Planung der Faschingsveranstaltung. „Die Stimmung im Pfarrsaal was sehr gut. Es war herrlich, wie die Beiträge im Publikum ankamen. Besonders das Liederpotpourri zum Mitsingen kam sehr gut an,“ betont Ulrike Fußer, die Moderatorin des Abends.
Im Programm gab es „Till Eulenspiegel“, „Zwee Lausbube, die net erwachsen werre wolle“, den „Handkäs“ und Beiträge zum Leben als Müllmann, Senior und zu politischen Themen. „Toll, dass Lucia Görtz und Carmen Jakoby aus Mutterstadt ihre Büttenreden als „Putzkolonne in der Gemeinde Dannstadt“, als „Landärztin“ und „Fahranfängerin“ bei uns auf die Bühne brachten,“ freute sich Ulrike Fußer über diese Kooperation. Auch das Pastoralteam mit Pfarrer Michael Hergl, Kaplan Jaimon und Diakon Claus Kasper hatten mehrerer Auftritte in Dannstadt. Als „Tramps vun de Palz“ und „Dannstädter Hofsänger“ erfreuten sie die Fastnachter mit gereimten lustigen Versen. Am Buffet konnten sich die Besucher selbst bedienen und Gulaschsuppe, Käsewürfel und anderes genießen.
Einen weiteren Auftritt hatte das Pastoralteam bei der Saalfastnacht der kfd Mutterstadt, die an zwei Abenden im Pfarrzentrum stattfand. Dabei wurden die Priester und der Diakon von Michael Herbold aus dem Vorstand des Pfarreirates unterstützt. Von ihm stammten die meisten gedichteten Verse. Auch hier wurde das Pfälzer Lied „Oi Joi joi Joi“ zum Ohrwurm im Saal.
Das ganze Bühnenprogramm in Mutterstadt war sehr vielfältig mit Büttenreden, Mitmachtänzen, Showeinlagen und dem Männerballett unter dem Motto „Wunder gibt es immer wieder“ gestaltet. „Unser Programm sollte viel Abwechslung zwischen Tradition und Moderne bringen. So waren auch Redebeiträge zu „KI“ und „Digitaler Verdummung“ und den „Ferz mit Krücken“ im „Smart Home“ genauso dabei wie klassisches Schunkeln auf Faschingslieder,“ erläuterte Moderatorin Roswitha Schweißguth. Ein Höhepunkt was die „Konferenz der Bischöfinnen“, bei der alle Akteurinnen in die Rolle von weiblichen Würdenträgerinnen schlüpften. In herrlich-witzigen Aussagen nahmen sie die Fastnachtsfans mit in die Geschichte der Kirche und schrieben diese aus rein weiblicher Sicht neu. „Wir freuen uns sehr, dass wir in diesem Jahr wieder so geniale Beiträge unserer sieben Fastnachtsfrauen erleben konnten. Die Altersspanne der Akteurinnen von 30 bis über 80 Jahren zeigt, dass in St. Medardus Jung und Alt gut zusammen aktiv sind,“ freuen sich die Verantwortlichen der kfd Mutterstadt. Kulinarisch war mit den Klassikern „Russische Eier“, „Krustenbraten“ oder „Heringstopf“ und selbstgebackenen Torten in der Pause auch einiges geboten.
Am Faschingssonntag leitete Michael Herbold in der Kirche von Schauernheim eine Wort- Gottes-Feier mit Faschingspredigt. Thematisch griff er dabei allgemeine Themen auf und erzählte launig von den Kirchgängern und ihren Gewohnheiten. Ganz kirchentreu fasste er in der Predigt die Haltung rüber: „Morgens früh aufstehen, nicht zu spät kommen, egal ob es am Vortag feucht fröhlich war.“
Auch in St. Medardus Mutterstadt fand ein Faschingsgottesdienst statt, der deutlich machte, wie Fasching in der Kirche mit viel Fröhlichkeit stattfinden kann. Die Geschichte mit König Hupf verdeutlichte das und die Polonaise mit Klein und Groß durfte nicht fehlen. Die Kinder einschließlich Messdienern kamen verkleidet und die Band Regenbogen sorgte mit viel Gespür für passende Faschings- Kirchenmusik.
In Rödersheim trat Pfarrer Michael Hergl zusammen mit Kaplan Jaimon bei der großen Sitzung des MGV Frohsinn auf. Bei ihrem Auftritt sang der ganze Saal bei dem „Oi Joi Joi Joi - jetzt trink ich erst amol än Woi - dann ist der Woi im Gläschen treu - lass ich die Sorgen Sorgen sein,“ lautstark mit.
In Hochdorf beschränkte sich das Faschingstreiben der Pfarrei auf die Aktionen in der Kindertagesstätte. „Mit viel Liebe zum Detail feiern wir mit den Kindern Fasching. Das gehört zum Kirchjahr genauso dazu, wie die anderen Kirchenfeste,“ versichern die Mitarbeiterinnen in der Kita.
In der Pfarrei Heiliger Sebastian wird deutlich, dass Karneval und Kirche einen gemeinsamen Auftrag haben - beide sollen bunt sein, vielfältig und den Menschen Lebensfreude geben. Wie gut, dass diese Schätze der Fröhlichkeit in der Pfarrei gelebt werden.