Familiengottesdienst zu St. Martin am 08.11.2020
Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind…. So konnten es die Kinder in den letzten Jahren immer beim Martinsumzug, dem kleinen Schauspiel von der Mantelteilung und dem prasselnden Feuer erleben. Dieses Jahr musste das alles, bedingt durch die Coronapandemie, leider ausfallen. Damit aber die Anliegen dieses Festes zur Sprache kommen können, gab es in der katholischen Pfarrkirche St. Medardus einen ansprechend gestalteten Familiengottesdienst. Die Kinder konnten ihre Laternen mitbringen und auch die bekannten Martinslieder waren zu hören. Sie durften zwar leider nicht gesungen werden, doch eine Schola aus Mitgliedern des Kirchenchors stimmte sie an.
Die Geschichte von der Mantelteilung kennt jeder, aber wie könnte es in Amiens danach weitergegangen sein? Diese Frage wurde in einem kleinen Anspiel beantwortet. Der Schuhmacher Raoul kehrt gerade von einem Aufenthalt bei seiner erwachsenen Tochter nach Amiens zurück. Dort trifft er die Hausfrau Mathilde und erkundigt sich nach Neuigkeiten. Diese erzählt ihm von der Tat des Soldaten Martin. Im Verlauf dieses Gesprächs wird deutlich, dass zwar beide den Bettler kannten und ihn auch irgendwie bedauerten, dass sich aber keiner so recht für ihn verantwortlich fühlte. Man erfährt, dass sich das nun langsam ändert. Mathilde hat ihm eine Hose geschenkt und die Bäckersfrau einen halben Laib Brot zugesteckt. Auch Raoul braucht nicht lange und er weiß, was er tun kann. Er wird ein paar alte Schuhe reparieren, um sie dem Bettler zu schenken. Sein Fazit am Ende ist auch eine Aufforderung an uns: Da hat einer, dieser Soldat Martin, etwas Gutes angefangen. Jetzt ist es unsere Aufgabe, dass es so weitergeht.
Am Ende wurden alle Anwesenden eingeladen, sich an der Aktion Laternenfenster zu beteiligen. Eine brennende Laterne oder eine Lichterkette im Fenster sollen zum Zeichen der Hoffnung und der Zusammengehörigkeit werden.