Fronleichnam in der Pfarrei Hl. Sebastian

Fronleichnam in der Pfarrei Hl. Sebastian

Veröffentlicht am 04.06.2024
Autor: Johanna Münch

Zeugnis der Menschen vom Glauben an Jesus Christus

In den vier Gemeinden der Pfarrei fand am 30. Mai das Fronleichnamsfest mit Eucharistiefeiern und Prozession statt. Die Verantwortlichen für Liturgie hatten mit den jeweiligen Priestern Themen festgelegt und ansprechende Texte für die Gestaltung verfasst. So wurde in allen Gemeinden dieses Hochfest des Leibes und Blutes Christi 60 Tage nach Ostern würdig gefeiert.

Generalvikar Markus Magin leitete in Mutterstadt die Liturgie und erläuterte zunächst den Begriff Fronleichnam, der nichts mit Tod oder Leichnam zu tun habe. „Das Wort kommt aus dem Mittelhochdeutschen - „Fron“ bedeutet dem Herrn gehörend und „Lichnam“ meint den lebendigen Leib. Die Beziehung zu Jesus Christus steht im Mittelpunkt von Fronleichnam. Wir sind also mit unserer ganzen Existenz im Dienst Christi, der für uns Verantwortung übernimmt, “ erklärte der Geistliche. Dies wird auch im Evangelium in den Worten Jesu deutlich: Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird leben in Ewigkeit. Magin eröffnete seine Predigt mit dem Feuerbach-Zitat: Der Mensch ist, was er isst und beleuchtete dazu verschiedene Aspekte in der Gesellschaft. „Wir müssen darauf achten, was wir konsumieren – nicht nur auf das Essen für den Körper. Jesus bietet uns Speise, von der wir leben können und macht uns ein Angebot für die geistliche und geistliche Nahrung,“ betonte der Generalvikar.

In Hochdorf griff leitender Pfarrer Michael Hergl in seiner Predigt das Motto des Katholikentages in Erfurt auf „Zukunft hat der Mensch des Friedens“.

„Wir wissen alle, wie sehr Frieden heute eine zentrale Herausforderung ist und einer Haltung der Offenheit und Redlichkeit bedarf,“ sagte Hergl und ermutigte die Menschen: „Der Mensch hat Zukunft. Diese Zukunft kann nur eine friedliche sein.  Jesus ist die Quelle des Friedens, was auch im Jahresmotto der Pfarrei formuliert ist. Stehen wir also auf für Frieden und Solidarität in unserer Gesellschaft.“

Auch in Rödersheim und Dannstadt stand das Tagesevangelium und die Botschaft von Jesus in Brot und Wein im Mittelpunkt der Predigt von Pfarrer Matt und Kaplan Jaimon. „In der Eucharistie ist Christus für uns zum Brot des Lebens geworden.“

In den Prozessionen wurde der Leib Christi in der Monstranz durch die Straßen der Gemeinden getragen und damit allen Menschen gezeigt, dass Jesus gegenwärtig ist. Kinder hatten dabei die besondere Aufgabe, Blüten auf den Weg zu streuen, auf dem die Hostie mit Jesus getragen wird und die Erstkommunionkinder begleiteten in ihrer Festtagskleidung die Monstranz.

„Viele Menschen sind mitgelaufen und haben gesungen und an den Altären gebetet,“ so die Resonanz zur durchwegs guten Besucherzahl in der Pfarrei. Der Liturgiekreis Mutterstadt wählte die Überschrift „Jesus, Brot des Lebens“ für die vier Altäre der Prozession und differenzeierte in: Jesus, Brot des Friedens, der Liebe, der Hoffnung und Gemeinschaft. Unterschiedliche Gruppierungen lasen selbstverfasste Texte.

In Rödersheim beeindruckte, wie seit Jahrzehnten, ein prachtvoller Blumenteppich auf dem gesamten Kirchenvorplatz.  Die vier Altäre waren zum Thema Friede auf Erden gestaltet. „Es gab eine Station, an der an den Ursprung der Fronleichnamsprozession anlässlich des Blutwunders von Bolsena /Orvieto im Jahre 1223 mit Text und Bild erinnert wurde,“ erzählt Maria Scholl aus Rödersheim. In Hochdorf wurde das Thema Friede aus dem Gottesdienst weitergeführt und an den Altären textlich von unterschiedlichen Gruppen verarbeitet: Friede in der Welt und im Ort, Frieden in der Familie und in der Gesellschaft. In Dannstadt zog man von der Kirche zum alten Friedhof und hielt dort an einem Altar inne.

In allen Gemeinden wurde nach Messe und Prozessionen die Reunion, das Pfarrfest an Fronleichnam gefeiert. In Rödersheim fand dies am Marienbrunnen auf dem Dorfplatz rund um die neu erworbene Grillstation statt, in Hochdorf auf der Wiese bei der Kirche. Mutterstadt nutze erstmals in der Walderholung für das Fest. „Wir sind froh, dass dort eine gute Ausstattung für die Bewirtung vorhanden ist und wir auf dem wetterunabhängigen Platz mit vielen großen und kleinen Besuchern feiern konnten. Das Blasorchester Mutterstadt sorgte für die musikalische Unterhaltung,“ freute sich Vorsitzende des Gemeindeausschusses Hannelore Zwierlein. Auch in Dannstadt gab es die Veränderung, dass der Gottesdienst um 9.30 Uhr in der Kirche stattfand und nicht wie bisher im Schulhof der Grundschule. Die Reunion wurde anschließend im großen Saal des Pfarrzentrums mit vielen Menschen und leckerem Essen gefeiert.

„Fronleichnam bringt zum Ausdruck, dass Jesus Christus uns auf all unseren Lebenswegen nahe ist und uns begleitet. Es ist sehr schön, dass wir dies in den Gemeinden von Heiliger Sebastian in diesem Jahr als Gemeinschaft feiern konnten,“ fasst Pfarrer Hergl seine Eindrücke zusammen. Herzlichen Dank an alle Helfenden, die zum Gelingen des Tages beigetragen haben.