Gottesdienste mitgestaltet durch den Faire-Welt-Ausschuss
Alljährlich bieten der Misereor-Sonntag und der Sonntag der Weltmission für den Faire-Welt-Ausschuss willkommene Anlässe zur Gottesdienstgestaltung. Da im Frühjahr coronabedingt auf eine individuelle Ausrichtung des Misereor-Sonntags in unseren Gemeinden und eines Fastenessens in Mutterstadt verzichtet wurde, entschlossen sich die Ausschussmitglieder anstelle dessen zu einem Hoffnungsgottesdienst am 11. Juli. Fast schon ein Markenzeichen ist jeweils ein kritischer Wortwechsel in verteilten Rollen, der die Predigt ersetzt. Ging es darin vor den Sommerferien vorrangig um eine Ermunterung, trotz schwieriger Zeiten mit Gottvertrauen die Hoffnung nicht zu verlieren, stand der Gottesdienst zum Sonntag der Weltmission am 24.10. ganz unter dem Wort aus dem Galaterbrief „Lasst uns nicht müde werden, das Gute zu tun“.
Der Blick war hierbei besonders auf Nigeria gerichtet, das zweieinhalb mal so groß wie Deutschland und mit 210 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land Afrikas ist. Im Norden überwiegend muslimisch, im Süden dagegen meist christlich besiedelt, keimen Gewalt, Konflikte oft religiöser Natur oder Streitigkeiten zwischen den Nomaden meist in der Mitte des westafrikanischen Landes. Mit der Frage an sein Gegenüber, ob er auch schon über die Überfälle und Entführungen in Nigeria gehört hat, beginnt das Predigtgespräch. Als dieser verneint und fast schon ein wenig genervt über die dauernden Konflikte in Afrika reagiert, steht das Argument im Raum, tatsächlich könne man bei diesen Zuständen müde werden, das Gute zu tun. Schließlich schaltet sich ein dritter Sprecher ein und berichtet von der Organisation „Mütter für den Frieden“ oder einer Initiative junger Menschen, SELL (Sharing education and learning for life“), die in Nigeria etwas verändern wollen. Hier kommt nun das Tages-Evangelium ins Spiel, das die Begegnung des blinden Bartimäus mit Jesu beschreibt. Obwohl alle Umherstehenden dem Blinden befehlen, zu schweigen, lässt dieser sich nicht unterkriegen und setzt sich für sein Ziel ein.
Als Ergebnis kann dieser wieder sehen, der Glaube an Heilung und an das Gute haben ihm geholfen. Genauso könne übertragend gesehen der Glaube an Veränderungen den Mut und die Kraft geben, weiterhin Gutes zu tun. Entwicklungshilfe könne insbesondere dadurch geleistet werden, den Menschen in Afrika zu Klarheit zur verhelfen, was sie wirklich brauchen und sie darin zu unterstützen. Mit getragen werden diese etwas anderen Gottesdienste dankenswerterweise auch immer von den jeweiligen Pfarrern und der guten Resonanz bei den Gottesdienstbesuchern. Ein „Habt ihr richtig gut gemacht, klasse!“ hören die Beteiligten im Bemühen um eine faire Welt immer gerne.
Vorbereitet wurde der Gottesdienst in Mutterstadt und dort auch von 5 Mitgliedern des Faire-Welt-Ausschusses direkt mitgestaltet. Die vorbereiteten Texte wurden aber auch in Hochdorf und Rödersheim übernommen. Auch von dort gab es eine positive Resonanz: „Ganz deutlich kam in dem Predigtgespräch zum Ausdruck, dass der Glaube an das Gute die wichtigste Voraussetzung für eine positive Veränderung ist. Wir alle sind aufgerufen, die notleidenden Menschen nach unseren Möglichkeiten zu unterstützen.“