Klausurtagung der Gremien vom 18. Januar 2025
Gremien entwickeln an einer Klausurtagung am 18. Januar 2025 Schwerpunkte für die zukünftige Arbeit in der Pfarrei

Wie können wir Kirche für die Zukunft gestalten? Nicht nur die Mitarbeitenden im Pfarrei- und Verwaltungsrat sowie den Gemeindeausschüssen der Pfarrei Heiliger Sebastian beschäftigt diese Frage, auch die im vergangenen Jahr beendete Weltsynode hatte an dieser Aufgabe gearbeitet. So waren Auszüge aus dem Schlussdokument dieser Weltsynode eine passende Arbeitsgrundlage der Klausurtagung aller Gremien der Pfarrei am 18. Januar. Für die Durchführung und Moderation der Tagung konnte Pfarrer Kurt Faulhaber aus Fulda gewonnen werden. „Es ist sehr gut, dass wir von der reichen Erfahrung, die Pfarrer Faulhaber mit Prozessen in vielen Gemeinden gesammelt hat, profitieren können,“ freute sich Pfarrer Michael Hergl über die Vorbereitung der Klausurtagung. Schon in seinem Eingangsstatement formulierte Kurt Faulhaber anschaulich die Situation der Kirche, die sich nicht mehr so darstellt, wie es noch zu Zeiten unsere Vorfahren war. In Kleingruppen wurden anschließend die Ergebnisse der Weltsynode aufgegriffen und Bezüge zur Pfarrei hergestellt. „Es wurde schnell deutlich, dass viele Schwerpunkte, wie zum Beispiel das Engagement für Bedürftige, auch in unseren Gemeinden einen hohen Stellenwert haben,“ fassten die Verantwortlichen aus dem Pfarreirat die Ergebnisse zusammen.
Im zweiten Teil der Tagung stellte Pfarrer Faulhaber die Methode „Gespräch im Geist“ vor, nach der auch die Weltsynode arbeitete. Dabei war das Ziel, zu erspüren, welchen Schwerpunkt uns der Heilige Geist für unsere Pfarrei zeigt. Dieses „Gespräch im Geist“ läuft in sechs Schritten ab, und zieht sich von „Hören in sich selbst“ und „Mitteilen und Hören“ auf andere und „Berührt werden“ von den Äußerungen der anderen Teilnehmenden. Im letzten Schritt soll die Kleingruppe möglichst einen Konsens finden. Viele Gremienmitglieder äußerten sich positiv in der Reflexion zu dieser Methode. „Es war bereichernd, erst einmal aufmerksam zu sein auf das, was gesagt wird und dann zu spüren, was mich davon berührt. Erstaunlich, dass wir in der Gruppe dann tatsächlich schnell Übereinstimmungen fanden,“ kommentierten sie diese Arbeitsphase. Bei der abschließenden Aussprache im gesamten Plenum der 27 Teilnehmenden hat sich ein Konsens über anstehende Themen herauskristallisiert: Einig waren sich alle darüber, dass Kirche von den Beziehungen unter den Menschen lebt. Diese müssen gepflegt werden, um weiterhin ehrenamtlich Mitarbeitende zu haben. Außerdem sollen – das war überraschend der einmütige Konsens aller Arbeitsgruppen - die Familien, die Jugend und die jungen Erwachsenen schwerpunktmäßig in den Blick genommen werden. „Die jungen Menschen sind die Zukunft – sie dürfen wir nicht verlieren. Viele junge Menschen sind spätestens nach der Firmung weg. Wir brauchen Anschlussangebote, damit sie die Verbindung zur Kirche halten“, so die Beiträge in der Diskussion. Kurt Faulhaber ermutigte die Mitarbeitenden in den Gremien, mit der Konkretisierung dazu sogleich zu beginnen und in jeder Begegnung mit einem jungen Menschen nach dessen Lebenswelt zu fragen und ohne Bewertung auf die Antwort zu hören: „Zuhören auf das, was andere sagen, ist ein wichtiger Aspekt der Wertschätzung im Miteinander.“ In seinem Schluss-Statement verdeutlichte er dann nochmals die Realität der Kirche. „Wir werden immer weniger – es wird aber weitergehen. In der Diasporasituation war die Kirche oft schon sehr lebendig. Wir werden sehen, in welche Kirche Gott uns führen wird“, sagte der Geistliche.
Der Klausurtag begann mit dem dynamischen Lied „Atme in uns Heiliger Geist“ und am Ende des Tages konnten viele bestätigen, dass der Heilige Geist zugegen war, als Ehrenamtliche aus allen vier Gemeinden und die Hauptamtlichen erarbeitet haben, wie die Zukunft gestaltet werden kann. „Es ist sehr gut, dass alle mit viel Freude in den Gremien mitarbeiten. Dies ist ein wichtiger Aspekt für die anstehende Umsetzung der Ergebnisse aus der Klausurtagung“, betonte Pfarrer Hergl in seinem Dank am Schluss der gelungenen Tagung.